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Forschungsrahmen

Das an der Universität Duisburg-Essen realisierte Teilvorhaben „Digitale reflexive Lehrer*innenbildung 5.0: Evaluation und Modellierung videobasierter Reflexion aus bildungswissenschaftlicher und fachdidaktischer Perspektive“ unterstützt die Erforschung der Nutzung der videobasierten Lernplattform. In Kooperation mit den fachdidaktisch ausgerichteten Teilprojekten wird ein fächerübergreifendes heuristisches Modell der Reflexionskompetenz im Kontext videobasierter Reflexionsangebote entwickelt und sodann empirisch überprüft. Die hierfür realisierten Befragungen zielen darauf ab, die Erfahrungen der am Projekt teilnehmenden Lehramtsanwärter*innen unterschiedlicher Fachgruppen und Schulformen mit der Nutzung der Videoplattform degree zu betrachten. Dabei stehen folgende Forschungsfragen im Fokus:

  • Wie wird die Erfahrung der videobasierten Reflexion von den Lehramtsanwärter*innen wahrgenommen?
  • Inwieweit motiviert die Erfahrung mit videobasierten Reflexions- und Analyseformaten Lehramtsanwärter*innen dazu, ihren eigenen Unterricht in Zukunft systematisch zu reflektieren, auch unter Nutzung von Videografie?
  • Verändern sich reflexionsbezogene und berufsbezogene Dispositionen durch die Erfahrung mit videobasierten Reflexions- und Analyseformaten in der zweiten Phase der Lehrkräftebildung? In welcher Weise werden diese Veränderungen durch persönliche Voraussetzungen, die jeweiligen Fachspezifika oder Merkmale der videobasierten Reflexion (z. B. Praktikabilität, Akzeptanz der Lernumgebung, wahrgenommene Unterstützung durch die Seminarleitung) beeinflusst?

Zur Beantwortung dieser Fragen nutzt das Teilprojekt einen Mixed-Methods-Ansatz, bei dem sowohl quantitative als auch qualitative Methoden der Datenerhebung und -auswertung zum Einsatz kommen. Für die quantitative Datenerhebung wird ein Prä-Post-Design gewählt, an dem möglichst alle am Projekt teilnehmenden Lehramtsanwärter*innen partizipieren; die qualitativen Untersuchungen erfolgen exemplarisch an Einzelfällen. Im Rahmen des Prä-Post-Designs wird die Reflexionskompetenz der Lehramtsanwärter*innen im Sinne reflexionsbezogener Dispositionen (Einstellungen, Selbstwirksamkeitserwartung, Selbsteinschätzung von Fähigkeiten) und deren Veränderungen im Kontext der Nutzung der Videoplattform degree quantitativ erfasst, wobei Merkmale der videobasierten Reflexion sowie persönliche Voraussetzungen der Lehramtsanwärter*innen berücksichtigt werden sollen. Mithilfe schriftlicher Fragebögen werden weiterhin berufsbezogene Haltungen (Einstellungen gegenüber Videographie und Feedback), reflexionsbezogene Wirkungen der videobasierten Lernplattform sowie im Sinne einer summativen Evaluation die Wahrnehmung und Akzeptanz der Lernumgebung quantitativ erfasst. Für die qualitative Untersuchung des Reflexionshandelns sollen die im Rahmen der Videoplattform aufgezeichneten reflexionsbezogenen Aktivitäten der Lehramtsanwärter*innen exemplarisch im Hinblick auf professionelle Wahrnehmung und Reflexionsstufen (Beschreiben, Erklären, Bewerten, Entwicklung von Handlungsperspektiven) geprüft werden. Die erhobenen quantitativen Daten der online-gestützten Befragungen werden mithilfe von (Ko-)Varianzanalysen mit Messwiederholung ausgewertet (vgl. Döring & Bortz, 2016); die Transkripte der reflexionsbezogenen Aktivitäten von Einzelfällen werden qualitativ mithilfe der Inhaltsanalyse ausgewertet (vgl. Kuckartz, 2014).